EU-Ostsee-Anrainer vereinbaren Beseitigung von Munitionsaltlasten
29.09.2023 16:17
Palanga (dpa) - Die acht EU-Ostsee-Anrainer-Staaten haben sich bei
einer Konferenz in Litauen zu einem stärkeren Schutz des Binnenmeeres
verpflichtet. Dänemark, Estland, Finnland, Deutschland, Lettland,
Litauen, Polen und Schweden vereinbarten am Freitag in Palanga eine
verstärkte Zusammenarbeit bei der Beseitigung von nicht explodierter
Munition, die seit beiden Weltkriegen auf dem Meeresboden der Ostsee
liegt. So soll die versunkene Munition kartiert und eine Bewertung
der entsprechenden Umweltrisiken vorgenommen werden. Die EU-
Kommission will sich an dem Vorhaben mit Fördermittel in Höhe von 2
Millionen Euro beteiligen.
Nach Angaben des zuständigen EU-Kommissars Virginijus Sinkevicius
liegen etwa 300 000 Tonnen nicht explodierter Munition am
Ostseegrund, von denen nur 20 Prozent gekennzeichnet seien. Die
Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium,
Bettina Hoffmann (Grüne), nannte die Beseitigung der
Munitionsaltlasten eine «Herkulesaufgabe». Sie lasse sich, wenn
überhaupt, nur gemeinschaftlich angehen, sagte sie der Deutschen
Presse-Agentur. Einige Blindgänger oder Teile der im Meer entsorgten
Munition seien in so einer dramatischen Situation, dass dringend
gehandelt werden müsse - auch mit Blick auf den Bau
von Windkraftanlagen, Leitungen oder Infrastrukturanlagen sowie
möglichen Unfällen beim Fischen.