Gaza-Krieg: Frankreich fordert langfristige Kampfpause
13.11.2023 15:56
Brüssel (dpa) - Die französische Außenministerin Catherine Colonna
hat die Situation im Gazastreifen bei einem EU-Treffen als unhaltbar
kritisiert und eine langfristige Kampfpause gefordert. «Es gibt zu
viele zivile Opfer. So kann es nicht weitergehen», sagte Colonna am
Montag bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. Die humanitäre
Lage in Gaza müsse schnell verbessert werden.
Die Forderungen Frankreichs gehen damit deutlich über die der EU
hinaus. In einer gemeinsamen Erklärung hatten sich die 27
Mitgliedstaaten am Sonntag nur darauf verständigen können,
Forderungen nach Feuerpausen zu wiederholen. Mit der Verwendung des
Wortes im Plural soll nach Auffassung von Ländern wie Deutschland
deutlich gemacht werden, dass die Pausen zeitlich begrenzt sein
können und Israel im Anschluss weiter das Recht hat, gegen die Hamas
vorzugehen.
Frankreich plädiere für eine langfristige, dauerhafte Kampfpause,
damit mehr humanitäre Hilfsgüter in Gaza ankommen könnten, sagte
hingegen Colonna am Montag. Hilfe sei zwar bereits eingetroffen, aber
nicht in dem Maße, wie sie benötigt werde. Es sei äußerst wichtig,
zwischen der Zivilbevölkerung und Terrororganisationen zu
unterscheiden.
Wie lang eine Kampfpause aus französischer Sicht mindestens andauern
sollte, sagte Colonna nicht. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel
Macron hat sich bislang nicht konkreter zum Thema geäußert. Er hatte
vergangene Woche eine «Waffenruhe» gefordert.