EU-Kommission will von Amazon mehr Infos zu Verbraucherschutz

15.11.2023 17:59

Brüssel (dpa) - Der Online-Riese Amazon muss der EU-Kommission mehr
Informationen zu seinen Maßnahmen zum Verbraucherschutz übermitteln.
Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, hat sie auf Grundlage des
neuen EU-Gesetzes über digitale Dienste eine förmliche Anfrage an
Amazon geschickt. Diese müsse innerhalb von drei Wochen beantwortet
werden. Sollte Amazon die Fragen unrichtig, unvollständig oder
irreführend beantworten, können Geldbußen verhängt werden.

Konkret soll Amazon beispielsweise darüber informieren, wie der
Verkauf von illegalen Produkten verhindert wird. Unter illegalen
beziehungsweise nicht konformen Produkten versteht man Waren wie
gefälschte Medikamente oder Spielzeug ohne notwendige
Sicherheitssiegel. Zudem geht es bei der Anfrage der Kommission um
Infos zu Amazons System für Produktempfehlungen. Nach Informationen
aus EU-Kreisen soll etwa transparent sein, wie Empfehlungen zustande
kommen.

Eine Sprecherin von Amazon teilte mit, man prüfe den Antrag und
arbeite eng mit der EU-Kommission zusammen. Amazon teile das Ziel,
ein sicheres und vertrauenswürdiges Online-Umfeld zu schaffen. «Wir
investieren erheblich in den Schutz unseres Shops vor bösartigen
Akteuren», so die Sprecherin.

Amazon, Facebook, Google und viele andere müssen nach dem neuen
Gesetz - dem Digital Services Act (DSA) - strengere Auflagen
erfüllen. Online-Marktplätze sind etwa verpflichtet, gefälschte
Produkte oder gefährliches Spielzeug so gut wie möglich zu entfernen
und Kunden zu warnen.