EU-Einigung: Airbnb und Co müssen transparenter werden

16.11.2023 09:00

Brüssel (dpa) - Große Vermietungsplattformen wie Airbnb und Booking
müssen künftig mehr Daten mit Behörden teilen. Damit sollen unter
anderem Städte besser gegen illegale Angebote auf den Plattformen
vorgehen können, wie das Europaparlament und die EU-Staaten
mitteilten. Unterhändler der beiden Institutionen hatten sich in der
Nacht zu Donnerstag auf die neuen Regeln geeinigt, die nach einer
Übergangsfrist von zwei Jahren angewendet werden sollen. Parlament
und EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch offiziell zustimmen, das gilt
aber als Formsache.

Vermieter können mehr Geld mit Kurzzeitvermietungen verdienen als
mit Dauermietern. Wenn zahlreiche Wohnungen jedoch für Touristen zur
Verfügung stehen, gibt es weniger Wohnraum für Einheimische. Nach
Angaben des EU-Parlaments begrenzen Amsterdam, aber auch andere
europäische Städte wie Berlin oder Dublin etwa, wie lange
eine Wohnung an Touristen vermietet werden darf. Mit den neuen Daten
dürfte es einfacher werden, solche Auflagen zu kontrollieren.

«Das neue Gesetz verpflichtet die Plattformen unter anderem, jeden
Monat Daten darüber auszutauschen, wie viele Nächte ein Haus oder
eine Wohnung vermietet wurde und an wie viele Personen», teilte
die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna
Cavazzini, mit. Bisher hätten sich Vermietungsplattformen regelmäßig

geweigert, Daten weiterzugeben, so die Grünen-Politikerin. Das habe
es erschwert, lokale Vorschriften durchzusetzen.

In einer bereits vor Ende der Verhandlungen verbreiteten
Stellungnahme begrüßte Airbnb das Vorhaben und sprach von einem
Wendepunkt für die gesamte Branche. «Die neuen Regeln können weltwe
it
als Blaupause für die Regulierung von Kurzzeitvermietungen dienen»,
hieß es. Sie lieferten Plattformen und Behörden klare Leitlinien für

wichtige Fragen - etwa, wie sie Daten austauschen und lokale
Vorschriften so umsetzen könnten.