Zulassung von Unkrautvernichter Glyphosat in EU wird verlängert
16.11.2023 10:39
Glyphosat darf weitere zehn Jahre in der EU genutzt werden. Weil sich
die EU-Staaten nicht einig waren, ob sie das befürworten oder nicht,
konnte die Entscheidung von einer EU-Behörde im Alleingang getroffen
werden.
Brüssel (dpa) - Die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters
Glyphosat wird in der EU um zehn Jahre verlängert. Es werde aber neue
Auflagen und Einschränkungen geben, teilte die EU-Kommission am
Donnerstag in Brüssel weiter mit. Die derzeitige Zulassung wäre Mitte
Dezember ausgelaufen.
Zuvor hatten sich in einem EU-Berufungsausschuss weder genug
Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten für noch gegen einen
weiteren Einsatz des Mittels ausgesprochen. Daraufhin konnte die
EU-Kommission im Alleingang eine Entscheidung treffen.
Streit gibt es unter anderem darüber, ob Glyphosat krebserregend sein
könnte. Zudem stehen Gefahren für die Umwelt im Raum. Eine aufwendige
Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
(Efsa) hatte jüngst keine inakzeptablen Gefahren gesehen, aber auf
Datenlücken in mehreren Bereichen hingewiesen.
Zu den Aspekten, die nicht abschließend geklärt wurden, gehören laut
Efsa etwa ernährungsbedingte Risiken für Verbraucher und die
Bewertung der Risiken für Wasserpflanzen. Auch mit Blick auf den
Artenschutz ließen die verfügbaren Informationen keine eindeutigen
Schlussfolgerungen zu.
Glyphosat wird auch als Totalherbizid bezeichnet, es lässt Pflanzen
absterben. Wo Glyphosat versprüht wird, wächst kein Gras, Strauch
oder Moos mehr. Das Mittel wird vor allem in der Landwirtschaft
eingesetzt, um ein Feld frei von Unkraut zu halten, bevor
Nutzpflanzen ausgesät werden.