EU-Hilfen für Ukraine: Bauindustrie fürchtet Nachteile für EU-Firmen

17.11.2023 04:15

Brüssel (dpa) - Ohne Auflagen für die milliardenschweren
Ukraine-Hilfen der EU befürchtet die heimische Bauindustrie Nachteile
für europäische Unternehmen. Die deutsche und europäische
Bauindustrie fordert, dass aus Ukraine-Hilfen finanzierte
Ausschreibungen für Wiederaufbauprojekte nur für Unternehmen aus der
EU sowie aus Staaten, die ebenfalls Hilfen bereitstellen, zugänglich
sind, wie Alexander Tesche vom Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie sagte.

Der Verband teilte mit, dass etwa türkische oder indische Unternehmen
beim Wiederaufbau der Ukraine Zuschläge bekommen könnten, weil sie in
der Lage seien, deutlich günstigere Angebote abzugeben. Das liege
etwa daran, dass sie nicht die Sozial- und Umweltstandards der EU
umsetzten. Es sei wichtig, dass Gelder etwa nach Aspekten wie
Qualität oder sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit vergeben
würden.

Die EU-Kommission hatte im Sommer vorgeschlagen, für die
Unterstützung der Ukraine in den kommenden Jahren weitere Milliarden
unter anderem für den Wiederaufbau des Landes bereitzustellen.
Konkret sollen für den Zeitraum 2024 bis 2027 mit bis zu 50
Milliarden Euro für Zuschüsse und Darlehen zusammenkommen.