Inflation in der Eurozone fällt unter drei Prozent

17.11.2023 11:15

Luxemburg (dpa) - Die Inflation in der Eurozone hat sich im Oktober
erneut abgeschwächt und den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren
erreicht. Die Jahresinflationsrate fiel auf 2,9 Prozent von zuvor 4,3
Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach
einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde eine erste Erhebung
bestätigt. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im
Oktober um 0,1 Prozent.

Mit dem Rückgang im Oktober liegt die Inflationsrate im gemeinsamen
Währungsraum erstmals seit Sommer 2021 wieder unter der Marke von
drei Prozent. Rückläufig war auch die Kernteuerung, bei der
schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel
herausgerechnet werden. In dieser Betrachtung fiel die Jahresrate von
4,5 Prozent im Vormonat auf 4,2 Prozent. Die Kerninflation bildet
nach Meinung vieler Ökonomen die grundlegende Teuerung ab und stellt
den Inflationstrend daher etwas besser dar als die Gesamtrate.

Lebens- und Genussmittel waren zwar immer noch deutlich teurer als
vor einem Jahr, der Preisauftrieb schwächte sich aber von 8,8 auf 7,4
Prozent ab. Die Preise für Dienstleistungen stiegen nur geringfügig
schwächer als im Vormonat. Die Energiepreise sanken im Oktober zum
Vorjahresmonat um 11,2 Prozent.

In den einzelnen Ländern der Eurozone war die Inflationsentwicklung
weiter sehr unterschiedlich. Die höchste Jahresrate wies die Slowakei
mit 7,8 Prozent auf. In Belgien (-1,7 Prozent) und den Niederlanden
(-1,0 Prozent) sanken die Preise im Jahresvergleich. In Deutschland
lag die Inflation bei 3,0 Prozent.

Trotz der deutlich schwächeren Teuerung wird das mittelfristige
Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent
nach wie vor überschritten. Die EZB hatte ihre Leitzinsen im Verlauf
eines Jahres im Kampf gegen die hohe Inflation deutlich angehoben,
zuletzt aber unverändert belassen.