Pistorius: Einsatz in Bosnien «gegebenenfalls intensivieren»

07.02.2024 11:23

Beim Besuch des deutschen Verteidigungsministers in Bosnien wird
deutlich, dass die Lage fragil ist. Pistorius bekräftigt, je nach
Entwicklung müsse auch mehr getan werden.

Sarajevo (dpa) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich
dafür ausgesprochen, die militärische Absicherung des Friedens in
Bosnien-Herzegowina bei Bedarf auch wieder hochzufahren. Bei einem
Besuch der EU-Mission Eufor Althea in Sarajevo bekräftigte der
SPD-Politiker am Mittwoch die Entschlossenheit der Verbündeten,
Souveränität und territoriale Integrität des Staates
Bosnien-Herzegowina zu bewahren.

«In Serbien und in der Republik Srpska in Bosnien und Herzegowina
findet Russland immer wieder den Nährboden für seine Versuche, die
Region zu destabilisieren und eigenen Einfluss auszubauen, etwa auch
durch Desinformationskampagnen und Einflussnahme auf die Medien»,
warnte Pistorius. «Die sich daraus ergebenden Spannungen auf dem
Westbalkan erfordern, dass wir unsere Stabilisierungsmaßnahmen
fortsetzen und gegebenenfalls intensivieren in Absprache mit unseren
Partnern vor Ort.» Er spreche aus Sicht der Nato und der EU.

Die Bundeswehr hat etwa 30 Männer und Frauen in Bosnien stationiert -
mit dem Ziel, einen Beitrag zur Stabilisierung zu leisten. Zentrale
Aufgabe von Eufor Althea ist die Unterstützung des
Dayton-Friedensabkommens, das den Bosnien-Krieg 1995 beendete. Das
Land bleibt aber ein möglicher Konfliktherd. Die Soldaten tragen mit
Patrouillen, dem Kontakt zur Bevölkerung und Institutionen sowie
eigenen Lageberichten zu einem Informationsbild bei. Pistorius hatte
am Vortag die Kosovo-Hauptstadt Pristina besucht.