Fregatte «Hessen» unterwegs zu geplantem EU-Militäreinsatz gegen Huthi

08.02.2024 10:19

Wilhelmshaven (dpa) - Um die Handelsschifffahrt im Roten Meer gegen
die Huthi-Miliz zu sichern, ist die deutsche Fregatte «Hessen» zu
einem geplanten EU-Militäreinsatz ausgelaufen. Das Kriegsschiff mit
rund 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord verließ am
Donnerstagvormittag den größten Stützpunkt der deutschen Marine in
Wilhelmshaven. Mit der Verlegung des Kriegsschiffes will die
Bundeswehr die Voraussetzungen für eine deutsche Beteiligung an einem
EU-Einsatz schaffen. Ein EU-Beschluss und ein Mandat des Bundestages
stehen dafür noch aus - sie werden im Laufe des Februars erwartet.
Die «Hessen» soll bis Ende des Monats in dem Einsatzgebiet ankommen. 


An dem Pier des Marinestützpunktes wurde die Besatzung von
zahlreichen Kameraden, Familienangehörigen und Freunden
verabschiedet. Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller (SPD)
sprach vor dem Auslaufen der Fregatte von einem «denkwürdigen Tag».
«Dass der Auftrag unerlässlich ist, ist vollkommen klar», sagte
Möller. Das Rote Meer sei einer der wichtigsten Handelsrouten, die
auch für die Bundesrepublik von großer wirtschaftlicher Bedeutung
sei. Spätestens zum 19. Februar werde das EU-Mandat erwartet, an das
sich dann der Bundestag anschließen könnte.

Die Pläne für die EU-Mission «Eunavfor Aspides» sehen vor, mehrere

europäische Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme zum
Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Diese sollen
dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi
aus dem Jemen schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen
ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf
das Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober
folgten.

Die «Hessen» ist unter anderem mit Flugabwehrraketen ausgerüstet. Das

143 Meter lange Schiff wurde speziell für den Geleitschutz und die
Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann es nach
Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten
Nordsee überwachen. Die Flugabwehrraketen können demnach mehr als 160
Kilometer weit reichen. An Bord sind neben der Stammbesatzung und
zwei Hubschraubern auch weitere Einsatzkräfte, darunter ein Ärzteteam
und ein Militärpfarrer.