Stoltenberg warnt nach Trump-Aussagen vor Sicherheitsrisiken

11.02.2024 17:24

Brüssel (dpa) - Nach Äußerungen von US-Präsidentschaftsbewerber
Donald Trump hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor
Andeutungen gewarnt, dass Alliierte ihrer Beistandspflicht bei einem
Angriff nicht nachkommen könnten. «Jede Andeutung, dass die
Verbündeten sich nicht gegenseitig verteidigen werden, untergräbt
unsere gesamte Sicherheit, einschließlich der der USA», sagte
Stoltenberg am Sonntag. 

Dies bedeute ein höheres Risiko für amerikanische und europäische
Soldaten. Er erwarte, dass die USA unabhängig davon, wer die
Präsidentschaftswahl gewinnt, ein starker und engagierter
Nato-Verbündeter blieben. Trump möchte sich bei der Abstimmung im
November erneut für die Republikaner zur Wahl stellen.

Der ehemalige US-Präsident hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung im
Bundesstaat South Carolina gesagt, der «Präsident eines großen
Landes» habe ihn einmal gefragt, ob die USA dieses Land auch dann
noch vor Russland beschützen würden, wenn es die
Verteidigungsausgaben nicht zahle. Er habe geantwortet: «Nein, ich
würde euch nicht beschützen.» Vielmehr noch: Er würde Russland «s
ogar
dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen». Es war
dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem
Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: «Nehmen wir
an, das ist passiert.»

Stoltenberg betonte am Sonntag, die Nato sei bereit und in der Lage,
alle Bündnispartner zu verteidigen. «Jedem Angriff auf die Nato wird
mit einer vereinten und energischen Antwort begegnet», sagte der
Norweger. 

EU-Ratspräsident Charles Michel kritisierte, dass «rücksichtslose
Äußerungen» über die Sicherheit der Nato nur den Interessen des
russischen Präsidenten Wladimir Putin dienten. Es sei notwendig, dass
die EU unabhängiger werde, in ihre Verteidigung investiere und
zusammenstehe.