Frankreich und Polen wollen Beziehung neu beleben

12.02.2024 14:58

Paris (dpa) - Frankreich und Polen wollen ihre Beziehung erneuern.
Man wolle ein neues Kapitel aufschlagen, sagte Frankreichs Präsident
Emmanuel Macron am Montag bei einem Besuch des neuen, proeuropäischen
Regierungschefs Polens, Donald Tusk, in Paris. Dazu werde ein neues
Abkommen zwischen beiden Ländern vorbereitet. «Ich möchte hier noch
einmal unsere Freundschaft zum Ausdruck bringen und unsere Freude,
dich hier wiederzusehen und über dich und deine Regierung
vertrauensvolle, proeuropäische Partner zu haben, die bei der
europäischen Sicherheit und unseren großen Herausforderungen klar
sind», sagte Macron an Tusk gerichtet. «Welcome back!»

Tusk sagte, er wolle sein Amt als Polens Regierungschef damit
beginnen, die Beziehungen zu den wichtigsten europäischen Partnern so
schnell wie möglich neu zu beleben. Er habe das Gefühl, dass in
dieser schwierigen Zeit die Positionen Frankreichs und Polens sehr
ähnlich seien, auch was die Geopolitik und Fragen der Sicherheit
angehe. «Europa muss ein sicherer Kontinent werden, und das bedeutet,
dass die Europäische Union, Frankreich und Polen starke Staaten
werden müssen, die bereit sind, ihre eigenen Grenzen und ihr eigenes
Territorium zu verteidigen und zu unterstützen.»

Tusk sagte: «In der Tat ist ein Mega-Plan für ein sicheres Europa,
für europäische Sicherheit, heute absolut notwendig.» Tusk übersetz
te
die Abkürzung MEGA mit «Make Europe Great Again» (Macht Europa wieder

großartig) - in Anlehnung an das berühmte Wahlkampfmotto «Make
America Great Again» (Macht Amerika wieder großartig), mit dem der
frühere US-Präsident und heutige Präsidentschaftsbewerber Donald
Trump wirbt. Tusk sagte: «Ich möchte gern, dass wir heute ein
gemeinsames Signal an Europa und an den ganzen Westen senden, dass
wir bereit sind, in allen Situationen, auch in den schwierigsten,
voll solidarisch zu sein»

Macron betonte, die französisch-polnische Zusammenarbeit etwa in den
Bereichen Verteidigung und Energie trage zur Stärkung der
europäischen Souveränität bei. Sowohl Frankreich als auch Polen
spielten eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Ukraine, sagte
Macron und lobte die Zusammenarbeit der beiden Armeen. Er forderte,
alles, was Europa tue, um strategisches Material und Munition an die
Ukraine zu liefern, müsse der Stärkung des Industrie- und
Verteidigungsstandortes Europa dienen. Produktionskapazitäten sollten
erhöht werden, sodass Europa eine ergänzende Sicherheits- und
Verteidigungsmacht zur Nato und der europäische Sockel des
transatlantischen Bündnisses werde.