Institut: EU-Austritt würde Deutschland viel Wohlstand kosten

13.02.2024 02:00

Köln (dpa) - Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat vor
den Folgen der AfD-Politik für Deutschland als Wirtschaftsstandort
gewarnt. Wenn Deutschland aus der Europäischen Union und der Eurozone
austräte, «könnte es rund zehn Prozent seiner Wirtschaftsleistung
verlieren», sagte der Leiter des Berliner IW-Büros, Knut Bergmann,
der «Rheinischen Post» (Dienstag). «Das bedeutete einen
Wohlstandsverlust von 400 bis 500 Milliarden Euro jährlich, wie die
Übertragung einer Studie zu den tatsächlichen Brexit-Folgen zeigt.»
Als Exportland würde Deutschland von einer solchen Entscheidung stark
getroffen - «und die Bürger auch: 2,2 Millionen Arbeitsplätze wären

bedroht, sagte Bergmann.

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hatte kürzlich die Möglichkeit eines
Referendums über einen Austritt Deutschlands aus der EU ins Spiel
gebracht. Eine von ihrer Partei geführte Regierung würde versuchen,
die EU zu reformieren und den Mitgliedstaaten wieder mehr
Souveränität zu geben, sagte sie der «Financial Times». Falls dies

nicht das gewünschte Ergebnis bringen sollte, sollte es ihrer Ansicht
nach auch in Deutschland ein Referendum über den Verbleib in der EU
geben, so wie 2016 in Großbritannien.