EU will über Sitz der neuen Anti-Geldwäschebehörde entscheiden

21.02.2024 17:30

Brüssel (dpa) - Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments
wollen an diesem Donnerstag (ab 18.00 Uhr) über den Sitz der neuen
Anti-Geldwäschebehörde der Europäischen Union entscheiden.
Deutschland bewirbt sich mit dem Standort Frankfurt am Main für die
sogenannte Amla (Anti-Money Laundering Authority). 

In Frankfurt habe die Amla alles, was sie brauche, um vom ersten Tag
an einsatzbereit zu sein sowie ihre Aufgaben und Befugnisse in vollem
Umfang wahrzunehmen, hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner
(FDP) Ende Januar in einer öffentlichen Anhörung im Europaparlament
in Brüssel gesagt. Die Bundesrepublik, Hessen und die Stadt Frankfurt
wollen mindestens zehn Millionen Euro für die Ansiedlung zur
Verfügung stellen. 

Die EU-Kommission hatte 2021 eine gemeinsame Anti-Geldwäschebehörde
vorgeschlagen. Sie soll die nationalen Aufsichtsbehörden koordinieren
und unterstützen. Neben Frankfurt bemühen sich auch Rom, Wien,
Vilnius, Riga, Dublin, Madrid, Brüssel und Paris um den Sitz der
neuen Behörde. 

Zum ersten Mal waren öffentliche Anhörungen Teil des Prozesses zur
Auswahl des Standorts einer neuen EU-Agentur. Der Europäische
Gerichtshof hatte dem Parlament ein gleiches Mitspracherecht wie den
Staaten eingeräumt, wenn es um den Sitz künftiger EU-Behörden geht.