Tinder lässt die Hosen runter: Mehr Transparenz bei Preisgestaltung
07.03.2024 15:10
Brüssel (dpa) - Nach Druck von Verbraucherschützern will die
Dating-App Tinder Nutzer künftig besser über die Gründe für
individuelle Angebote informieren. Damit stellt die beliebte App eine
aus Sicht der EU-Kommission unlautere Praxis ein, wie die Brüsseler
Behörde am Donnerstag mitteilte. Die Selbstverpflichtung erfolge,
nachdem Verbraucherschützer festgestellt hätten, dass Tinder Kunden
personalisierte Preise anbiete, ohne sie darüber zu informieren. Das
verstoße gegen das EU-Verbraucherrecht.
So seien etwa Nutzer, die kein Interesse an Premium-Abos zum
Standardpreis gezeigt hätten, automatisiert von der App erkannt
worden, um personalisierte Rabatte angeboten zu bekommen. Darüber
seien sie jedoch nicht informiert worden, hieß es. Außerdem habe die
App, ebenfalls ohne die Nutzer zu informieren, bis April 2022
niedrigere Preise für seine Premium-Dienste basierend auf dem Alter
der Nutzer angeboten.
Wie auch viele andere Dating-Apps bietet Tinder verschiedene
Mitgliedschaften an. Je nachdem, wie viel Nutzerinnen und Nutzer
zahlen, stehen ihnen mehr Funktionen zur Verfügung. Premium-Nutzer
können etwa Dates auf der ganzen Welt finden oder werden anderen
schneller angezeigt. Eine Studie des schwedischen Verbraucherverbands
hatte im Jahr 2022 aufgedeckt, dass Tinder für diese erweiterten
Möglichkeiten von Person zu Person unterschiedliche Preise verlangte.