Verband: Kaffeemangel und Preisanstieg ab 2025 in der EU möglich

09.03.2024 05:15

Hamburg/Brüssel (dpa) - Auf Verbraucherinnen und Verbrauchern könnten
aus Sicht der Kaffeeindustrie ab kommenden Jahr Versorgungsengpässe
und höhere Preise zukommen. Hintergrund ist, dass die Unternehmen
nach Branchenangaben nicht genug Zeit haben, eine im November 2021
vorgeschlagene und vor rund einem Jahr beschlossene EU-Verordnung
umzusetzen. «Uns droht eine Unterversorgung auf dem deutschen und
europäischen Markt. Die Preise für den dann noch verfügbaren Kaffee
werden signifikant steigen», teilte der Deutsche Kaffeeverband mit. 

Die EU-Kommission widerspricht. Auf Anfrage der Deutschen
Presse-Agentur teilte die Behörde mit, es seien keine Tatsachen
bekannt, die den Schluss zuließen, dass die Verordnung
Lebensmittelpreise anheizen würde. Man rechne mit sehr begrenzten
Auswirkungen auf die Preise der von der Verordnung abgedeckten
Rohstoffe.

Holger Preibisch, der Geschäftsführer des Kaffeeverbands fordert, die
Anwendung der EU-Regelung zu verschieben. Es geht um die im
vergangenen Jahr in Kraft getretene und ab dem 30. Dezember
anzuwendende EU-Regelung für entwaldungsfreie Lieferketten. Diese
verlangt von Unternehmen künftig eine Sorgfaltserklärung, dass für
ihr Produkt nach dem 31. Dezember 2020 kein Wald gerodet oder
geschädigt wurde. Zuvor hatte am Freitag die «Lebensmittel Zeitung»
über die Sorgen des Kaffeeverbands berichtet.