Bulgarien: «Migrationsdruck» an EU-Außengrenze zur Türkei lässt n ach
13.03.2024 20:43
Über die bulgarische EU-Außengrenze zur Türkei verläuft eine wichti
ge
Migrationsroute nach Westeuropa. Sofia sieht nun Entspannung an der
259 Kilometer langen Landgrenze.
Sofia (dpa) - An Bulgariens EU-Außengrenze zur Türkei sind in diesem
Jahr bislang nach Angaben aus Sofia deutlich weniger irreguläre
Grenzübertritte registriert worden. «Es gibt keinen verstärkten
Migrationsdruck auf Bulgarien, sondern einen dauerhaften Trend zur
Reduzierung», sagte der geschäftsführende Innenminister Kalin
Stojanow am Mittwoch im Parlament. Seit Jahresanfang seien 5200
Versuche von «illegalem Passieren» der bulgarisch-türkischen Grenze
verhindert worden. Im Vorjahreszeitraum waren es 15 600 gewesen,
betonte Stojanow. Im Landesinneren seien seit Jahresbeginn 260
Migranten festgehalten worden. 2023 seien im gleichen Zeitraum 1260
Migranten aufgehalten worden, sagte er weiter.
Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten sowie Migranten überqueren
die 259 Kilometer lange bulgarisch-türkische Landgrenze oft irregulär
mit Hilfe von Schleusern. Damit umgehen sie die Grenzübergänge, wo
sie registriert werden müssten. Viele Migranten reisen dann über
Serbien nach Mittel- und Westeuropa weiter, da sie in der Regel nicht
in Bulgarien, dem ärmsten EU-Land, bleiben wollen.
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex will die Anzahl ihrer Beamten an
den bulgarischen EU-Außengrenzen zur Türkei und zu Serbien ab 20.
März verdreifachen. Dann sollen in Bulgarien bis zu 600 weitere
Frontex-Beamten eingesetzt werden. Das Balkanland soll ab Ende März
dem Schengen-Raum offener Grenzen beitreten - allerdings vorerst nur
mit seinen Luft- und Seegrenzen. Sofia drängt auf eine baldige
Aufhebung der Kontrollen auch an den Landgrenzen.