Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Die selbst ernannte «Eurofighterin»

20.03.2024 18:58

Brüssel/Berlin (dpa) - Marie-Agnes Strack-Zimmermann, 66 Jahre alt
und Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, vergleicht sich
gerne mit einem deutlich jüngeren Modell: dem Kampfflugzeug
Eurofighter - seit Mitte 2004 offiziell für die Bundeswehr im Dienst.
Die in Düsseldorf unter dem Namen Marie-Agnes Jahn geborene
Politikerin hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als
streitbare Verteidigungspolitikerin einen Namen gemacht. 

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag reiste -
gemeinsam mit Anton Hofreiter von den Grünen und Michael Roth von der
SPD - keine zwei Monate nach Kriegsbeginn in die Ukraine. Sie sprach
sich nach anfänglicher Zurückhaltung früh für Waffenlieferungen an

den angegriffenen EU-Nachbarn aus. Nun hat Europas liberale
Parteienfamilie Alde sie als Spitzenkandidatin für die anstehende
Europawahl nominiert. 

Ihr teils kontroverses Image pflegt die dreifache Mutter nicht nur
auf Wahlplakaten auf denen in großen Buchstaben «Eurofighterin»
direkt unter einem Schwarz-Weiß-Porträt von ihr steht. Als Vampir
verkleidet bezeichnete sie den CDU-Vorsitzenden und Hobbypiloten
Friedrich Merz - ohne ihn explizit beim Namen zu nennen - in einer
Büttenrede als «Flugzwerg aus dem Mittelstand», den «zweimal keiner

haben» wollte, weil er nur schwer zu ertragen sei.

1990 ist Strack-Zimmermann eigenen Angaben zufolge in die FDP
eingetreten, wurde 2008 Erste Bürgermeisterin von Düsseldorf, «die
bisher schönste politische Aufgabe», wie sie auf ihrer Homepage
schreibt. Ihre politische Karriere führte sie 2017 in den Bundestag,
dem sie bis heute angehört. Studiert hat die 66-Jährige Publizistik,
Politik und Germanistik an der LMU in München. Privat fährt sie gerne
Motorrad.