Mehrere EU-Staaten fordern Importbeschränkung für russisches Getreide

21.03.2024 03:42

Brüssel (dpa) - Mehrere EU-Staaten fordern von der Europäischen
Kommission Importbeschränkungen für russisches Getreide. Russland
finanziere mit Gewinnen aus den Getreideexporten in die EU auch den
laufenden Krieg gegen die Ukraine, heißt es in einem Brief, der von
den Agrarministern aus Tschechien, Estland, Lettland, Litauen und
Polen unterschrieben wurde und der Deutschen Presse-Agentur in
Brüssel vorliegt. Man fordere die Kommission auf, Rechtsvorschriften
auszuarbeiten, die die Einfuhr von Getreide aus Russland und Belarus
in das Gebiet der EU einschränken. Zudem solle die Kommission prüfen,
inwiefern die Einfuhr von Agrarprodukten russischer und
belarussischer Herkunft in die EU grundsätzlich weiter gedrosselt
werden könne.

Wie aus Zahlen des Statistikamts Eurostat hervorgeht, steigerten die
EU-Staaten in den vergangenen Jahren ihre Getreideimporte aus
Russland deutlich. Während in den Vorkriegsjahren 2020 und 2021
Getreide für knapp 120 Millionen Euro (2020) und gut 290 Millionen
Euro (2021) aus Russland in die EU importiert wurde, waren es 2022
rund 325 Millionen Euro und ein Jahr später fast 440 Millionen Euro.