EU-Parlament: Grünes Licht für weniger Methan-Ausstoß im Energiesektor

10.04.2024 18:38

Brüssel (dpa) - Das Europaparlament hat grünes Licht für ein neues
EU-Gesetz für weniger Methan-Emissionen aus dem Energiesektor
gegeben. Die Abgeordneten stimmten am Mittwoch in Brüssel
mehrheitlich für die Vorschriften, die schärfere Regeln für die Öl-
,
Gas- und Kohleindustrie bedeuten. Im November hatten sich
Unterhändler des Parlaments mit Unterhändlern der EU-Staaten auf das
entsprechende Gesetz verständigt. 

Demnach sollen Betreiber von Öl- und Gasanlagen künftig regelmäßig

nach größeren Methanlecks suchen und diese reparieren. Im Kohleabbau
sollen die Methan-Emissionen gemessen und gemeldet werden. Außerdem
soll das Lüften oder Abfackeln, wobei Methan in die Atmosphäre
freigesetzt wird, unter bestimmten Umständen verboten werden. Auch
für die Importe von Öl, Gas und Kohle sollen ab 2027 Melde- und
Überwachungspflichten gelten.

Methan ist dem Umweltbundesamt zufolge nach Kohlendioxid das
Treibhausgas mit der zweitgrößten Bedeutung und für Klimaerwärmung

und Luftverschmutzung verantwortlich. Es bleibt zwar kürzer in der
Atmosphäre, ist dafür aber schädlicher als CO2. Es entsteht etwa in
der Landwirtschaft, auf Mülldeponien oder in der Öl- und
Gasindustrie.

Die neue Verordnung ist den Angaben zufolge die erste
EU-Rechtsvorschrift zur Verringerung der Methanemissionen. Bevor sie
in Kraft treten kann, muss sie nun auch noch von den EU-Staaten
formal angenommen werden.