EU-Parlament für weitgehendes Verbot von Quecksilber-Zahnfüllungen

10.04.2024 19:29

Brüssel (dpa) - Das EU-Parlament hat grünes Licht für ein
weitgehendes Verbot von quecksilberhaltigen Zahnfüllungen ab 2025
gegeben. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch in
Brüssel für das Vorhaben, wie das Parlament mitteilte. Ziel ist es,
Gesundheit und Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von
Quecksilber zu schützen. Ausnahmen soll es geben, wenn ein Zahnarzt
oder eine Zahnärztin eine solche Füllung etwa aufgrund von
medizinischen Bedürfnissen des Patienten für unbedingt erforderlich
hält. 

Durch das Einatmen von Quecksilberdämpfen können Gehirn, Lunge,
Nieren und das Immunsystem dauerhaft geschädigt werden. In der
Vergangenheit wurde das Schwermetall zum Beispiel in Batterien,
Thermometern und Leuchtstoffröhren verwendet. 

Trotz weniger schädlicher Alternativen werden nach Angaben des
Parlaments in der EU jährlich immer noch rund 40 Tonnen Quecksilber
für Zahnamalgam verwendet. Derzeitige Vorschriften würden solche
Füllungen nur bei Kindern unter 15 Jahren sowie bei schwangeren und
stillenden Frauen verbieten.

Vertreterinnen und Vertreter des Parlaments und der EU-Staaten hatten
sich bereits grundsätzlich auf die neuen Vorgaben geeinigt, beide
Institutionen müssen den Deal aber formell absegnen. Aufseiten des
Parlaments ist dies nun passiert. Dass die EU-Staaten ebenfalls
zustimmen, gilt als Formsache. Die Einigung geht auf einen Vorschlag
der EU-Kommission zurück.