Kloster Loccum bekommt EU-Kulturerbe-Siegel

11.04.2024 16:32

Brüssel/Rehburg-Loccum (dpa/lni) - Die Zisterziensischen
Kulturlandschaften tragen nun offiziell das Europäische
Kulturerbe-Siegel - darunter das Kloster Loccum bei Nienburg. Mit dem
Siegel werde die Schlüsselrolle in der europäischen Geschichte und
Kultur gewürdigt, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. 

Die Bewerbung um das Siegel hatte nach Angaben der
Kultusministerkonferenz federführend der Landkreis Bamberg für 17
zisterziensische Klosterlandschaften in Mitteleuropa koordiniert.
Diese sind in Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen und
Slowenien. 

Das Kloster Loccum ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster, das 1163
gegründet wurde und 1593 der Reformation beitrat. Das dort
angesiedelte Predigerseminar ist für die Ausbildung künftiger
Pastorinnen und Pastoren von fünf evangelischen Landeskirchen
zuständig. Dies sind die Landeskirchen Braunschweig, Hannover,
Oldenburg, Schaumburg-Lippe sowie die Bremische Kirche.

Der Zisterzienserorden stammt nach Angaben der EU-Kommission von den
Benediktinern ab und wurde 1098 in Frankreich gegründet. Er habe sich
in Europa verbreitet, vor allem in Mitteleuropa. Der Orden habe
wichtige Beiträge zur Kultur und Technologie im mittelalterlichen
Europa geleistet und Abteien in vielen europäischen Ländern
finanziert. 
Das Netzwerk der Zisterzienser habe daher einen «historischen
paneuropäischen Charakter», teilte die EU-Kommission mit. 

In Deutschland gibt es in mehreren Bundesländern entsprechende
Kulturerbestätten. Der Landkreis Bamberg weist im Internet etwa aus
die Abtei Altenberg nordöstlich von Köln, die Zisterze Bronnbach in
Baden-Württemberg und das Kloster Waldsassen in Bayern, nahe der
Grenze zu Tschechien. Auch zahlreiche andere Orte in Deutschland
gehören zu den Kulturlandschaften.