Deutsche Autobauer gegen Strafzölle auf chinesische E-Autos

13.04.2024 10:57

Berlin (dpa) - Die deutschen Autobauer wenden sich gegen mögliche
europäische Strafzölle auf den Import von Elektroautos aus China. Der
Verband der Automobilindustrie sprach sich für Dialogbereitschaft auf
beiden Seiten aus. «Antisubventionsmaßnahmen, wie zusätzliche Zölle

würden die Herausforderungen für die europäische und deutsche
Automobilindustrie nicht lösen - im Gegenteil: Der von der
EU-Kommission beabsichtigte Zweck von Ausgleichszöllen könnte sich
bei einem Handelskonflikt entsprechend schnell negativ auswirken»,
sagte Verbandspräsidentin Hildegard Müller der «Welt am Sonntag».
 Ein
Handelskonflikt würde nach ihren Worten auch die Transformation hin
zu Elektromobilität und Digitalisierung gefährden.

Die EU-Kommission untersucht seit dem vergangenen Herbst, ob E-Autos
in China von illegalen Subventionen profitieren. Kommissionsangaben
zufolge sind chinesische Elektroautos normalerweise rund 20 Prozent
günstiger als in der EU hergestellte Modelle. Eine
Antisubventionsuntersuchung kann dazu führen, dass Strafzölle erhoben
werden. Eine Vorab-Bekanntmachung der Kommission ist laut «Welt am
Sonntag» bis zum 5. Juni geplant.

Die Deutschen verkaufen nach Angaben des Duisburger Center Automotive
Research 30 bis 40 Prozent ihrer Autos auf dem chinesischen Markt. Im
Fall europäischer Strafzölle könnten demnach deutsche Autobauer das
erste Ziel möglicher chinesischer Gegenmaßnahmen sein.