Lufthansa macht neue Zugeständnisse für ITA-Übernahme

15.04.2024 11:36

Brüssel/Frankfurt (dpa) - Die Lufthansa hat der EU-Kommission im
Ringen um den geplanten Einstieg bei der italienischen
Fluggesellschaft Ita weitere Zugeständnisse gemacht. «Wir können
bestätigen, dass die Parteien Zusagen gemacht haben, um die
vorläufigen wettbewerbsrechtlichen Bedenken auszuräumen», sagte eine

Kommissionssprecherin am Montag. Diese würden sorgfältig geprüft.
 Ein Lufthansa-Sprecher sprach von einer «umfassenden, konstruktiven
Lösung», um den wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Behörde zu
fraglichen Strecken und der Lage am Flughafen Mailand-Linate Rechnung
zu tragen.

Das Konzept lasse sich auch mit der wirtschaftlichen Realität auf dem
stark umkämpften italienischen Markt vereinbaren. Zu weiteren Details
äußerten sich weder die Lufthansa noch die EU-Kommission. Die
Fluggesellschaft zeigte sich weiter zuversichtlich, dass ihr Einstieg
bei der Ita genehmigt wird und die Nachfolgerin der früheren
Staatsgesellschaft Alitalia in diesem Jahr Teil des Konzerns werden
kann.

Vor drei Wochen war bekanntgeworden, dass die EU-Wettbewerbshüter
weiter Bedenken gegen die Übernahme haben. Man vertrete derzeit die
Auffassung, dass das geplante Geschäft den Wettbewerb auf bestimmten
Strecken in und aus Italien einschränken könnte, erklärte die
Kommission damals. Die Behörde befürchtete, dass Kunden nach der
Übernahme unter steigenden Preisen oder einer schlechteren Qualität
leiden könnten. 

Die Lufthansa hatte in dem EU-Kartellverfahren bereits Zugeständnisse
gemacht, lehnte es aber ab, Details zu nennen. Das Unternehmen hatte
angekündigt, ein Konzept für weitere Zugeständnisse vorzulegen, um
Bedenken zu begegnen.

Nach monatelangen Verhandlungen hatte der Konzern Ende Mai mit dem
italienischen Staat die Übernahme eines Anteils von 41 Prozent an Ita
Airways vereinbart. Dafür sollen der Ita 325 Millionen Euro
Eigenkapital aus Lufthansa-Barmitteln zufließen. Außerdem kann die
Lufthansa laut Vereinbarung ab 2025 zu bestimmten Bedingungen weitere
49 Prozent der Anteile übernehmen und später auch die restlichen 10
Prozent.