EU-Kommission: Striktere Regeln für Buchungsportal Booking
13.05.2024 13:24
Brüssel (dpa) - Das Buchungsportal Booking muss in der EU künftig
strengere Regeln einhalten. Der zentrale Plattformdienst stelle eine
wichtige
Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern dar, teilte die
EU-Kommission am Montag mit. Daher sei Booking als sogenannter
Gatekeeper einzustufen und müsse unter anderem Nutzern mehr Auswahl
und Freiheit bieten.
Die sogenannten Gatekeeper (Torwächter) sind die größten
Online-Plattformen. Für sie gilt seit Anfang März das Gesetz über
digitale Märkte (Digital Markets Act - DMA). Die Grundannahme ist,
dass die großen Plattformbetreiber so mächtig geworden sind, dass sie
ihre Marktposition zementieren könnten. Der DMA soll dies mit Regeln
für sie aufbrechen und für mehr Wettbewerb bei digitalen Diensten und
bessere Chancen für neue Rivalen sorgen. Betroffen sind bereits
zahlreiche Unternehmen, darunter auch die US-Schwergewichte Apple,
Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta.
Nach Angaben der EU-Kommission hat Booking nun sechs Monate Zeit, um
die entsprechenden Verpflichtungen zu erfüllen und einen Bericht dazu
vorzulegen. Bei Verstößen gegen den DMA drohen Strafen von bis zu 10
Prozent des jährlichen Umsatzes ? und bis zu 20 Prozent im Falle
wiederholter Verletzungen. Als letzte Option steht auch eine
Zerschlagung im Raum. Am Ende könnten Gerichte über mögliche Strafen
entscheiden.
Die Brüsseler Behörde kündigte zudem an, weiter untersuchen zu
wollen, ob die Plattform X ein Gatekeeper sei. Diese habe in einer
Stellungnahme argumentiert, keine wichtige Schnittstelle zwischen
Unternehmen und Verbrauchern zu sein.