Umfrage: Mehr EU-Bürger sprechen Fremdsprachen, aber weniger Deutsch

21.05.2024 17:57

Trotz Übersetzungstools: Fremdsprachen helfen immer noch weiter,
gerade in einer globalisierten Welt. In der EU kann sich mehr als die
Hälfte in einer anderen Sprache unterhalten - vor allem in einer.

Brüssel (dpa) - Die Fremdsprachenkenntnisse der EU-Bürgerinnen und
-Bürger haben in den vergangenen Jahren zugenommen - allerdings
nicht, was die deutsche Sprache angeht. Das zeigt eine am Dienstag in
Brüssel von der Europäischen Kommission veröffentlichte
Eurobarometer-Umfrage. 2023 gaben demnach fast 60 Prozent der
Europäerinnen und Europäer an, in einer anderen Sprache als ihrer
Muttersprache ein Gespräch führen zu können, bei den 15-24-Jährigen

waren es fast 80 Prozent. Im Vergleich zur vorherigen Erhebung aus
dem Jahr 2012 entspricht das einem Anstieg um drei beziehungsweise um
fünf Prozentpunkte. 

Deutsch ist zwar immer noch unter den meistgesprochenen Fremdsprachen
in der EU: 10 Prozent der Europäerinnen und Europäer können sich laut

der Umfrage auf Deutsch unterhalten, auch wenn sie keine
Muttersprachler sind. Verglichen mit 2012 ist das allerdings ein
Rückgang um zwei Prozentpunkte - und auch bei den 15-24-Jährigen sind
diese Deutschkenntnisse gesunken: um vier Prozentpunkte auf 12
Prozent. 

Anders ist das beim Englischen: Die Sprache wird von fast der Hälfte
der Europäerinnen und Europäer als Fremd- oder Zweitsprache
gesprochen und hat im Vergleich zur vorherigen Umfrage auch an
Beliebtheit gewonnen. Auffällig ist, dass diese Kenntnisse bei den
jüngeren EU-Bürgerinnen und -Bürgern mit 70 Prozent noch einmal
deutlich verbreiteter sind. Auf Französisch können 11 Prozent der
Nichtmuttersprachler in der EU ein Gespräch führen, womit die Sprache
vor Deutsch und Spanisch (7 Prozent) landet.

Für die Umfrage wurden nach Angaben der EU-Kommission mehr als 26 500
Menschen ab 15 Jahren in den 27 EU-Mitgliedsländern befragt. Die
Befragungen seien von September bis Oktober 2023 in allen Ländern
persönlich durchgeführt und in der Tschechischen Republik, Dänemark,

Malta und Finnland um Interviews zum Selbstausfüllen ergänzt worden.