Umfrage zur Europawahl: AfD unverändert bei 17 Prozent

26.05.2024 00:01

Die AfD steckt nach dem jüngsten Eklat um ihren Spitzenkandidaten
Krah in politischen Turbulenzen. Doch rund zwei Wochen vor der
Europawahl zeigt eine Umfrage stabile Zustimmungswerte für die
Partei.

Berlin (dpa) - Die AfD hat laut einer Insa-Umfrage zur Europawahl
trotz der jüngsten Turbulenzen nicht in der Wählergunst eingebüßt.

Sie verzeichnet in der neuen Befragung für die «Bild am Sonntag» 17
Prozent und kommt damit auf denselben Wert wie in einer Insa-Umfrage
aus dem April. Die Union legt um einen Punkt zu auf 30 Prozent. Das
berichtete die «Bild am Sonntag», für die das Institut rund 1000
Menschen online befragte. 

Die SPD verliert in der Umfrage um zwei Punkte und liegt nun bei 14
Prozent. Die Grünen stehen unverändert bei 13 Prozent - die FDP
bleibt bei 4 Prozent. Die Linke büßt einen Punkt ein und erreicht 3
Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bekommt in der Umfrage 7
Prozent. Auf die Freien Wähler entfallen unverändert 3 Prozent. Die
sonstigen Parteien vereinen 9 Prozent auf sich, wenn schon an diesem
Sonntag gewählt würde. 

In Deutschland ist die Europawahl in rund zwei Wochen. Auslöser der
akuten AfD-Krise ist ein Interview von Spitzenkandidat Maximilian
Krah mit der italienischen Zeitung «La Repubblica» und der «Financial

Times». Krah wurde nach der nationalsozialistischen SS gefragt. Die
sogenannte Schutzstaffel Adolf Hitlers bewachte und verwaltete unter
anderem die Konzentrationslager und war maßgeblich für
Kriegsverbrechen verantwortlich. Bei den Nürnberger Prozessen nach
Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu einer verbrecherischen
Organisation erklärt. Krah sagte in dem Interview: «Ich werde nie
sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein
Verbrecher war.» Daraufhin distanzierte sich unter anderem der
französische Rassemblement National. Die rechte ID-Fraktion im
Europäischen Parlament schloss alle AfD-Abgeordneten aus.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter
anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer
kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten
die Gewichtung der erhobenen Daten.