Europawahl in Niedersachsen: Kommissionspräsidentin wählt im Heimatort Von Marc Niedzolka und Christian Brahmann, dpa
09.06.2024 14:40
Rund 6,4 Millionen Menschen in Niedersachsen sind zur Europawahl
aufgerufen. Dazu gehört EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen, die nach der Stimmabgabe im Heimatort in Brüssel viel vorhat.
Hannover/Burgdorf (dpa/lni) - Prominente Stimme in Niedersachsen:
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am
Sonntagvormittag in ihrem kleinen Wohnort in der Region Hannover
gewählt. Kurz nach 10.00 Uhr kam die CDU-Politikerin mit ihrem
Ehemann Heiko in das Wahllokal in Burgdorf-Beinhorn (Region
Hannover), um ihre Stimme für die Europawahl abzugeben. Von der Leyen
gehört zu rund 6,4 Millionen Menschen in Niedersachsen, die zur Wahl
des Europaparlaments aufgerufen sind.
Von der Leyen grüßte freundlich mit einem «Guten Morgen», verzichte
te
aber auf ein Statement und beantwortete auch keine Fragen der
Journalisten. Nach der Stimmabgabe lächelte sie kurz für Fotos in die
Kameras und verließ das Wahllokal nach wenigen Minuten wieder. Die
65-Jährige von der Leyen strebt nach der Wahl eine zweite Amtszeit
als Präsidentin der EU-Kommission an.
Bis 18 Uhr haben die Wahllokale laut Landeswahlleitung noch geöffnet.
Bis zum Mittag hatte etwa jeder fünfte Wahlberechtigte in
Niedersachsen ein Kreuz gesetzt. Nach einer Umfrage der
Landeswahlleitung lag die Beteiligung um 12:30 Uhr bei 22,1 Prozent.
Das waren rund 0,5 Prozentpunkte weniger vor fünf Jahren. Wähler
konnten ihre Stimme auch vorab per Briefwahl abgegeben.
Jugendliche ab 16 Jahren können erstmals ihre Stimme bei einer
Europawahl in Deutschland abgeben. Bislang lag das Mindestwahlalter
bei 18 Jahren. Rund 138 000 Menschen im Alter von 16 und 17 Jahren
dürfen in Niedersachsen somit erstmalig ihr Kreuz bei einer
Europawahl machen.
Bei der Europawahl 2019 wurde die CDU mit knapp 30 Prozent stärkste
Kraft im Bundesland, gefolgt von den Grünen (22,6 Prozent) und der
SPD (20,9 Prozent). 96 deutsche Abgeordnete wurden damals in das
Europäische Parlament gewählt, 9 von ihnen kamen aus Niedersachsen.
Die Landeswahlleitung rechnet mit rund 80 000 Wahlhelferinnen und
Wahlhelfern in Niedersachsen, die am Sonntag im Einsatz sind. Städte
im Bundesland sehen sich gut aufgestellt. Auf Anfrage teilten mehrere
Städte mit, dass sie alle Posten in Wahlvorständen besetzen konnten.
In der Landeshauptstadt Hannover lag die Beteiligung bis zum Mittag
bei 25,4 Prozent und damit unter dem Niveau von 2019. Wie die
Verwaltung mitteilte, hatten bis 12 Uhr 25,4 Prozent der rund 374 000
Wahlberechtigten gewählt. Bei der Europawahl 2019 waren es zum
gleichen Zeitpunkt 33,8 Prozent. In Braunschweig startete die Wahl
nach Angaben eines Stadtsprechers bis 10.00 Uhr in vielen
Wahlbezirken mit einer etwas höheren Wahlbeteiligung als vor fünf
Jahren.
Am Sonntag sind zudem in mehrere kleineren niedersächsischen Kommunen
Direktwahlen.