Parteien im Saarland diskutieren über Wahlausgang

10.06.2024 04:00

Nach den Wahlen vom Sonntag beraten die Parteien im Saarland über die
Ergebnisse. Einige haben schwer an ihrem Abschneiden zu kauen.

Saarbrücken (dpa/lrs) - Im Saarland beraten die Parteien an diesem
Montag über den Ausgang der Europa- und Kommunalwahlen. In der
Landespressekonferenz in Saarbrücken (ab 11.30) stellen sich
Politiker von sechs Parteien den Fragen der Journalisten, darunter
SPD-Landeschefin und Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Neben den
Wahlen zu Kreistagen und Gemeindevertretungen war im Saarland auch
über 23 Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte abgestimmt
worden. 

Die CDU wurde bei der Europawahl im Saarland trotz Verlusten klar
stärkste Kraft. Die Christdemokraten holten 29,3 Prozent der Stimmen.
Das sind 3,2 Prozentpunkte weniger als bei der vorherigen Europawahl
2019. Die im Bundesland allein regierende SPD holte 20,5 Prozent der
Stimmen (minus 2,6 Prozentpunkte), drittstärkste Partei wurde die AfD
mit 15,7 Prozent (plus 6,0 Punkte). Die Wahl zum EU-Parlament galt im
Saarland zugleich als politischer Stimmungstest. 

Die Grünen mussten deutliche Verluste hinnehmen und kamen auf 6,6
Prozent (minus 6,6 Prozent), die wie die Grünen nicht im Saar-Landtag
vertretene FDP holte 4,7 Prozent (plus 1,0). Die neue Partei Bündnis
Sahra Wagenknecht erreichte 7,9 Prozent und lag damit deutlich über
dem Bundesergebnis. Bisher saß nur eine Abgeordnete aus dem Saarland
im EU-Parlament: Manuela Ripa von der Ökologisch-Demokratischen
Partei (ÖDP). Sie stellte sich auf Platz eins der Bundesliste ihrer
Partei erneut zur Wahl. Die Wahlbeteiligung lag im Saarland bei 67,9
Prozent (plus 1,6 Punkte).

Rund 800 000 Menschen im Saarland waren außerdem zur Wahl der
Kommunalvertretungen aufgerufen. Auf Kreisebene hat ebenfalls die CDU
dabei die Nase vorn. Sie kommt nach dem vorläufigen Endergebnis
landesweit auf 34,4 Prozent der Stimmen und legte im Vergleich zur
vorherigen Wahl um 0,4 Punkte zu. In fünf von sechs Kreisen im
Saarland sind die Christdemokraten damit die stärkste Partei. Die SPD
verlor leicht (minus 0,1 Prozent) und erreichte 29,9 Prozent.
Drittstärkste Kraft wurde die AfD (10,4 Prozent) vor den Grünen (7,3
Prozent) und der Linke (4,1 Prozent).

Darüber hinaus gab es zahlreiche Direktwahlen. Die drei
Oberbürgermeisterwahlen in Völklingen, Saarlouis und Homburg gehen
allesamt in eine zweite Runde am 23. Juni, da kein Kandidat auf
Anhieb die erforderliche absolute Mehrheit erreichte.