) Buttersäure-Angriff vor Wahllokal in Mellensee beklagt

10.06.2024 15:32

Zwischenfall bei der Wahl in einer kleinen Gemeinde im Kreis
Teltow-Fläming: Die Wahlleitung entdeckt eine übel stinkende
Flüssigkeit am Eingang zum Wahllokal. Der Hintergrund der Störung ist
unklar.

Mellensee (dpa) - Vor einem Wahllokal in der Gemeinde Am Mellensee in
der Region Fläming hat es am Sonntag eine mutmaßliche
Buttersäure-Attacke gegeben. Von der verschütteten Flüssigkeit am
Boden breitete sich ein extrem beißender Gestank aus, wie Wahlleiter
Heiko Sobota am Montag schilderte. Auch Landeswahlleiter Herbert
Trimbach sprach von einem «Buttersäure-Anschlag» auf den Eingang
eines Wahllokals für die Europa- und Kommunalwahlen. Die Polizei
bestätigte zunächst nicht, dass es sich bei der Flüssigkeit um
Buttersäure handelte. 

«Man hat wahrscheinlich auf den Wahlsonntag abgezielt und wollte
stören», vermutete Wahlleiter Sobota. Der reguläre Zugang zu den
Wahlurnen wurde für die Bürger gesperrt, die über geöffnete
Fenstertüren einen anderen Weg ins Gebäude der Gemeindevertretung
nehmen mussten. «Wir mussten ein bisschen improvisieren.» 

Buttersäure ist eine farblose, unangenehm ranzig riechende
Flüssigkeit. Sie kann Verätzungen von Haut und Schleimhäuten
hervorrufen. Beim Einatmen der Dämpfe kann es zu Reizungen der
Atmungsorgane kommen. 

Die stellvertretende Wahlleiterin entdeckte am Sonntagmorgen vor
Öffnung der Wahllokale gegen 6.15 Uhr die Buttersäure, die am Boden
etwa einen Meter breit verteilt wurde, wie der Wahlleiter sagte. Die
Polizei nahm den Vorfall auf. Die Kriminalpolizei ermittelt dazu, wie
eine Sprecherin der Polizeidirektion West sagte. Es sei auch versucht
worden, die Steine zu reinigen, so Sobota am Montagmittag. «Es stinkt
immer noch, aber langsam verfliegt es.»

Bei der Wahl der Gemeindevertretung wurde in der rund 7100 Einwohner
großen Gemeinde Am Mellensee die Unabhängige Wählergemeinschaft
stärkste Kraft, gefolgt von der AfD und der CDU. Bei der Europawahl
und der Abstimmung für den Kreistag lag jeweils die AfD deutlich
vorn.