Habeck: Verluste bei Europawahl Anlass zur Selbstkritik

11.06.2024 13:01

Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat nach den
massiven Verlusten seiner Partei eine selbstkritische Fehleranalyse
angekündigt. «Die Fehlersuche, auch die Selbstkritik, ist, glaube
ich, bei allen angezeigt und auch bei meiner Partei und auch bei mir
selbst selbstverständlich», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag
auf eine Journalistenfrage am Rande der internationalen
Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin. Auf die Frage, ob es
sich noch lohne, dass die Grünen einen Kanzlerkandidaten oder eine
Kanzlerkandidatin aufstellen würden, antwortete er: «Wir analysieren
alles.»

«Die Wahl war für alle Regierungsparteien ein harter Schlag, auch für

meine Partei», räumte Habeck ein, dem Ambitionen auf die
Kanzlerkandidatur der Grünen nachgesagt werden. Er ergänzte: «Das
muss man sich sehr genau angucken und man muss die Wahlergebnisse
sehr, sehr ernst nehmen. Es ist ja doch ein großes Misstrauen, das
sich da ausgedrückt hat.» Er finde Unterstellungen, «meine Partei hat

verloren, weil die anderen so doof sind, sehr, sehr unappetitlich»
und wolle da nicht mitmachen. Die Grünen waren bei der Europawahl am
Sonntag auf 11,9 Prozent abgerutscht (2019: 20,5 Prozent).