Schauspielerin Lena Klenke über AfD-Stimmen junger Wähler enttäuscht
16.06.2024 06:00
16 Prozent sammelte die AfD bei der Europawahl bei 16- bis
24-Jährigen ein, 11 Punkte mehr als 2019. Die «Fack ju
Göhte»-Schauspielerin sieht vor allem im Medienverhalten vieler
Menschen ein Problem.
Berlin (dpa) - Schauspielerin Lena Klenke («Fack ju Göhte») hat sich
enttäuscht über das Abstimmungsverhalten vieler junger Menschen bei
der Europawahl gezeigt. «Enttäuscht hat es mich sehr, überraschend
war es nach den ganzen Prognosen dann leider doch nicht mehr», sagte
die 28-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Eine
Ursache sieht sie im Medienkonsum junger Menschen. «Ich glaube, es
ist nicht der verknappte Nachrichtenkonsum, sondern es sind die
falschen Plattformen.» Dabei verwies sie auf Inhalte auf
Social-Media-Plattformen wie etwa TikTok, wo die AfD dauerpräsent
ist. «Statt dass die Kids dort allein vor ihrem Bildschirm
irgendwelchen Quatsch aufsaugen, müssen wir uns wieder mehr an einen
Tisch setzen und über Politik und Co. diskutieren. Das findet in live
nur noch äußerst selten statt», sagte Klenke.
Bei der Europawahl am vergangenen Sonntag hatten 16 Prozent der
teilnehmenden 16- bis 24-Jährigen die AfD gewählt - das waren 11
Prozentpunkte mehr als bei der Europawahl 2019. Andere Parteien
hatten große Verluste zu verzeichnen. So verloren etwa die Grünen,
die einst neben der FDP als Magnet für junge Menschen galten und als
Garant für gute Klimaschutzpolitik, im Vergleich zur Wahl 2019 ganze
23 Prozentpunkte, sie landeten in der Altersgruppe bei 11 Prozent.
Klenke setzt sich seit einigen Jahren für Nachhaltigkeit etwa in der
Modeindustrie ein. Die Schauspielerin ist vor allem durch ihre Rollen
in der Netflix-Serie «How to Sell Drugs Online (Fast)» und den «Fack
ju Göhte»-Filmen bekannt. Ab dem 29. Juni ist sie als Steffi Graf im
Film «Perfect Match» beim Streamingdienst Amazon Prime zu sehen.
Darin wird die fiktionale Geschichte der Liebe der Tennisstars Steffi
Graf und Andre Agassi erzählt.