Euro legt nach schwachen US-Daten merklich zu

03.07.2024 17:34

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Mittwoch nach schwachen
US-Konjunkturdaten merklich zugelegt und ist über 1,08 US-Dollar
gestiegen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0805
US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch mehr als einen halben Cent
niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,0758 (Dienstag: 1,0729) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9295 (0,9320) Euro.

Schwächer ausgefallene Arbeitsmarktdaten aus den USA als erwartet
belasteten den US-Dollar. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker gestiegen als
angenommen. Zudem wurden in der Privatwirtschaft deutlich weniger
Stellen geschaffen als erwartet. Der Arbeitsmarkt spielt für die
Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine große Rolle, da sich die
Lohnentwicklung auch auf die Preise auswirkt. Mit Spannung erwartet
wird daher der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht.

Hinzu kamen schwache Daten aus dem US-Dienstleistungssektor. Der viel
beachtete Einkaufsmanagerindex ISM trübte sich stärker als erwartet
ein. Er signalisiert jetzt eine wirtschaftliche Schrumpfung. Der
Dienstleistungssektor ist der wichtigste Wirtschaftszweig der USA. In
der US-Industrie ist zudem im Mai die Zahl neuer Aufträge gesunken.
Die Daten sprechen tendenziell für Zinssenkungen durch die
US-Notenbank Fed. Allerdings blieb der Preisdruck zuletzt hoch.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,84680 (0,84755) britische Pfund, 174,18 (173,31)
japanische Yen und 0,9718 (0,9697) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2363 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 33 Dollar mehr als am Vortag.