Europas Industrie: Für Bestehen müssen Energiepreise runter

04.07.2024 06:05

Als Industriestandort konkurriert Europa vor allem mit Indien, China
und den USA. Der europäische Industrieverband hebt ein Feld besonders
hervor, auf dem hierzulande gehandelt werden müsse.

Brüssel (dpa) - Damit Europas Industrie wettbewerbsfähig bleiben
kann, muss aus Unternehmenssicht der Ausbau erneuerbarer Energien
dringend vorangetrieben werden. Zwar sei eine wettbewerbsfähige
Energie- und Klimawende noch möglich, dafür müsse aber von den
EU-Gesetzgebern schnell gehandelt werden, heißt es von
BusinessEurope, dem Dachverband europäischer Industrie- und
Unternehmensverbände. 

«Hohe Energiepreise beeinträchtigen weiterhin ernsthaft die globale
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen und die
Industrieproduktion», sagte Generaldirektor Markus J. Beyrer. Die
Sicherung von Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen werde für den
Erhalt der industriellen Basis Europas von zentraler Bedeutung sein. 

Eine Studie des Verbands und dem Wirtschaftsberatungsunternehmen
Compass Lexecon kommt den Angaben nach zu dem Schluss, dass
Energiepreise in Europa selbst mit einer unterstützenden
EU-Energiepolitik bis 2050 um mindestens 50 Prozent höher sein werden
als in den USA, China und Indien. Dies werde für die europäischen
Unternehmen zu einem ernsthaften Wettbewerbsnachteil gegenüber diesen
wichtigen Konkurrenten führen.

Der Verband fordert etwa einen starken Ausbau aller notwendigen
Energiequellen und Infrastrukturen. Das werde die Sicherheit der
europäischen Energiesysteme erhöhen und dazu beitragen, die
Gesamtkosten des grünen Übergangs zu senken, hieß es. «Unsere Studi
e
zeigt zum Beispiel, dass die Großhandelspreise für Strom um fast 40
Prozent gesenkt werden könnten, wenn die erneuerbaren Energien an den
kostengünstigsten Standorten ausgebaut und die Hindernisse für ihre
Entwicklung beseitigt würden.» Es müssten mehr private Investitionen

mobilisiert werden sowie Genehmigungsverfahren beschleunigt und
gestrafft werden.