China bekräftigt Verhandlungsbereitschaft im Zollstreit

04.07.2024 11:53

Die EU-Kommission verhängt ab Freitag vorläufige Strafzölle auf
chinesische Elektroautos. Peking hofft weiter auf eine Lösung auf dem
Verhandlungsweg.

Peking (dpa) - Im Streit um Zölle auf importierte Elektroautos zeigt
sich China gegenüber der EU-Kommission weiter verhandlungsbereit.
«Ich hoffe, dass die europäische und die chinesische Seite
aufeinander zugehen, Aufrichtigkeit zeigen und den
Konsultationsprozess beschleunigen», sagte ein Sprecher des Pekinger
Handelsministeriums am Donnerstag. Bis zu einer endgültigen
Entscheidung gebe es noch ein Zeitfenster von vier Monaten.

China, so der Sprecher weiter, habe sich wiederholt stark gegen die
Anti-Subventionsuntersuchung ausgesprochen und für eine faire
Behandlung und Verhandlungen plädiert. Seit dem 22. Juni, als sich
beide auf Gespräche einigten, hätten bereits mehrere
Konsultationsrunden auf technischer Ebene zwischen China und Europa
stattgefunden, so der Sprecher weiter.

Zölle treten zunächst vorläufig in Kraft 

Wie aus dem EU-Amtsblatt hervorgeht, sollen die vorläufigen
Strafzölle auf den Import von Elektroautos aus China an diesem
Freitag in Kraft treten. Die vorläufigen Zölle sind das Ergebnis
einer Untersuchung der EU-Kommission. Diese ergab, dass die gesamte
Wertschöpfungskette für Elektroautos in China stark subventioniert
wird und durch die Einfuhren chinesischer E-Autos eine klar
voraussehbare und unmittelbar bevorstehende Schädigung der Industrie
in der EU droht. Kommissionsangaben zufolge sind chinesische
Elektroautos normalerweise rund 20 Prozent günstiger als in der EU
hergestellte Modelle. 

Die endgültige Einführung der Strafzölle soll innerhalb von vier
Monaten erfolgen, wenn China nicht noch überraschende Zugeständnisse
macht. Bis dahin müssen die Zölle noch nicht gezahlt werden, sondern
nur Sicherheitsleistungen für sie hinterlegt werden.