Reaktion auf Auto-Zölle: China hört Firmen zu EU-Brandy an

05.07.2024 07:35

Peking ermittelt schon länger gegen importierten Brandy aus der EU.
Die Maßnahme folgte auf Brüssels Untersuchung gegen chinesische
E-Autos. Die Branntwein-Ermittlung trifft nun vor allem ein Land.

Peking (dpa) - China will in seiner Anti-Dumping-Untersuchung gegen
aus der EU importierten Branntwein betroffene Firmen anhören. Die
Ankündigung für ein entsprechendes Treffen am 18. Juli erfolgte am
Tag des vorläufigen Inkrafttretens der EU-Zölle gegen in China
gefertigte E-Autos. Das Handelsministerium teilte mit, bei dem Termin
über den industriellen Schaden und die Ursachen dafür im Zusammenhang
mit entsprechenden Brandy-Produkten sprechen zu wollen.

Die laufenden Anti-Dumping-Ermittlungen gegen Branntwein sowie jene
gegen Schweinefleisch samt Nebenprodukten aus der EU gelten als
Reaktion Pekings auf Brüssels Untersuchungen etwa gegen E-Autos aus
China. Bei Anti-Dumping-Ermittlungen steht meist der Vorwurf im Raum,
dass die untersuchten Produkte zu künstlich niedrigeren Preisen als
auf dem jeweiligen Markt üblich angeboten werden.

Peking ermittelt seit dem 5. Januar dieses Jahres gegen aus der EU
importierten Branntwein. Die Maßnahme trifft vor allem Hersteller aus
Frankreich. Mehrere Erzeuger von dort und Industrieverbände hätten
die Anhörung beantragt und könnten sich darin erklären, teilte die
chinesische Behörde weiter mit. 

Das Handelsministerium ließ die Anhörung nach eigenen Angaben zu, um
Fairness, Unparteilichkeit und Transparenz in dem Verfahren zu
wahren. Die Behörde hatte im Fall der E-Auto-Zölle zuvor Chinas
Verhandlungsbereitschaft bekräftigt, um im noch ausstehenden
Zeitfenster von vier Monaten, bis die Maßnahmen endgültig eingeführt

werden, zu einer Lösung zu kommen.