Wiederaufbauhilfen: Handwerk und Industrie für längere Frist

05.07.2024 13:37

Rund 500 Handwerksbetriebe waren von der Flut 2021 betroffen. Seitdem
bauen sie aber auch bei vielen Kunden mit auf. Eine Frist könnte
ihnen bald Probleme bereiten.

Koblenz/Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Von der Flutkatastrophe
betroffene Unternehmen im Ahrtal sollen nach Ansicht der Industrie
und des Handwerks mehr Zeit für Anträge zur Wiederaufbauhilfe
bekommen. Die Handwerkskammer Koblenz und die Industrie- und
Handelskammer Koblenz fordern, die Ende des Jahres auslaufende Frist
zu verlängern.

Rund 500 Handwerksbetriebe seien selbst bei der Flut beschädigt
worden. «In der Folge haben diese Handwerker an der Belastungsgrenze
gearbeitet und die Priorität bei den Kundenanfragen gesetzt, was ja
ganz im Sinne eines zügigen Wiederaufbaus des Ahrtals lag», sagte der
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Ralf Hellrich, laut
Mitteilung. «Doch damit wurde auch die Antragstellung von Fluthilfen
zurückgestellt.» Eine Verlängerung der Frist gebe den Unternehmen den

Raum, die Antragsverfahren ordnungsgemäß abzuwickeln und finanzielle
Hilfen zu erhalten.

Einige Betriebe hätten zudem noch keine Einigung mit ihren
Versicherungen erzielt oder seien auf der Suche nach
Sachverständigen. Laut Mitteilung verhandelt die Landesregierung
bereits mit der EU-Kommission, um die Frist bis zum 30. Juni 2026 zu
verlängern. Die Kammern wollen sich demnach auch an EU-Abgeordnete
wenden.