Euro gibt zeitweise Kursgewinne wieder ab

05.07.2024 17:27

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat am Freitag zeitweise Kursgewinne
wieder abgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung
1,0817 US-Dollar. Der Euro lag so auf dem Niveau aus dem frühen
Handel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,0824 (Donnerstag: 1,0800) Dollar fest. Der Dollar kostete damit
0,9238 (0,9259) Euro.

Der US-Arbeitsmarktbericht hatte den Dollar vorübergehend belastet.
Es gab erneut Signale für eine schrittweise Abkühlung. Im Juni wurden
zwar mehr als 200.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Entwicklung fiel
in den beiden Monaten zuvor allerdings deutlich schwächer aus als
bisher bekannt. Die Arbeitslosenquote stieg auf niedrigem Niveau an
und erreichte den höchsten Stand seit Ende 2021. Die Löhne legten
weniger zu als zuletzt.

Nach schwachen Auftragsdaten enttäuschten am Morgen auch
Produktionszahlen aus der deutschen Industrie. Im Mai ging die
Gesamtherstellung im Monatsvergleich so stark zurück wie seit Ende
2022 nicht mehr. «Eine weitere Hiobsbotschaft von der Industrie»,
kommentierte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank
Baden-Württemberg. «Es scheint, als sei eine Wende zum Besseren
weiter entfernt denn je.» Auch Industriedaten aus Frankreich und
Spanien enttäuschten.

Das britische Pfund reagierte mit leichten Kursgewinnen auf den
klaren Sieg der Labour-Partei bei der Unterhauswahl. Schon im Vorfeld
wurde mit einer Niederlage der Tories gerechnet. Viele Stimmen gingen
an die rechtspopulistische Partei Reform UK, deren Vorsitzender Nigel
Farage einst den Brexit maßgeblich vorangetrieben hatte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,84613 (0,84663) britische Pfund, 174,06 (173,84)
japanische Yen und 0,9730 (0,9717) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2382 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 26 Dollar mehr als am Vortag.