Kroatiens Polizei greift Migranten auf: 14 Verletzte

09.09.2024 13:12

Immer wieder kommt es auf der Fluchtroute der Migranten über
Bosnien-Herzegowina und Kroatien gen Westeuropa zu gefährlichen
Zwischenfällen. Dabei ist die Zahl der Flüchtlinge zurückgegangen.

Zagreb (dpa) - In Kroatien sind 14 mutmaßlich irreguläre Migranten
auf der Flucht vor der Polizei verletzt worden. Der Lieferwagen, mit
dem sie Richtung Westen transportiert wurden, prallte in der Nähe der
Grenze zu Bosnien-Herzegowina auf einer Landstraße gegen einen
Strommast, berichteten kroatische Medien unter Berufung auf die
Polizei. 

Kurz zuvor hatte die Polizei die Verfolgung dieses Fahrzeugs mit
Schweizer Kennzeichen aufgenommen. Dessen Fahrer hatte Aufforderungen
der Beamten zum Anhalten nicht befolgt und stattdessen noch mehr Gas
gegeben. Die teils Schwerverletzten, unter ihnen sieben Kinder,
wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Behörden setzen ihre
Ermittlungen fort.

Über Bosnien-Herzegowina und Kroatien verläuft eine der sogenannten
Balkan-Routen von Migranten, die vor allem aus Syrien und Afghanistan
kommen und Richtung Westeuropa unterwegs sind.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hielten sich Ende
Juli in Bosnien knapp 2.000 Flüchtlinge und Migranten in
Asylunterkünften auf. Ihre Zahl ist nach Angaben der Europäischen
Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) in den ersten sieben
Monaten dieses Jahres um 75 Prozent zurückgegangen. Sie lag bei rund
12.400 allein auf dieser Route. 

Insgesamt hätten sich die Routen von Migranten in diesem Zeitraum
bedeutend verschoben: Über das Mittelmeer kamen um 64 Prozent weniger
nach Europa. Dagegen stieg die Zahl jener, die über die östliche
Landgrenze aus Richtung Russland kamen, um 195 Prozent. Auf der
Westafrika-Route über die Kanarischen Inseln lag der Anstieg bei 154
Prozent, wie Frontex weiter schrieb.