Europol: Kriminelle Kommunikationsplattform zerschlagen
18.09.2024 12:51
Verbrecherbanden nutzen neueste Verschlüsselungs-Techniken für
Drogenhandel, Morde und Geldwäsche. Ermittler aus neun Ländern
schlugen nun zu.
Den Haag (dpa) - Internationale Ermittler haben laut Europol eine
Kommunikationsplattform des internationalen Verbrechens
ausgeschaltet. Verbrecherbanden weltweit nutzten die Plattform
«Ghost» und ihre Verschlüsselungstechniken für massiven Drogenhande
l,
Geldwäsche und extreme Gewalttaten, wie die europäische
Polizeibehörde in Den Haag mitteilte.
Insgesamt 51 Verdächtige wurden nach Angaben von Europol
festgenommen, darunter 38 in Australien. Weitere Festnahmen werden
nicht ausgeschlossen. Drogen, Waffen und etwa eine Million Euro
Bargeld wurden beschlagnahmt.
Noch so geheime Kommunikationen hätten gegen die internationalen
Anstrengungen wenig Chancen, sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle.
Ermittler aus neun Ländern waren an der Operation beteiligt, aber
nicht Deutschland.
Server von «Ghost» waren in Frankreich und Island gefunden worden,
die Eigentümer des Unternehmens in Australien und Finanzmittel in den
USA entdeckt worden. Es habe seit Beginn der Ermittlungen im Frühjahr
2022 mehrere Durchsuchungen und technische Eingriffe gegeben.
«Ghost» war nach Europol-Angaben für Verbrechenbanden wegen seiner
ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen attraktiv. Dazu gehörte etwa
dreifache Verschlüsselung von Nachrichten und das automatische
Löschen von Nachrichten auf dem Handy. Weltweit hätten mehrere
tausend Menschen das Netzwerk genutzt. Täglich seinen rund 1000
Nachrichten darüber verbreitet worden.
Das organisierte Verbrechen nutze in großem Stil neue Techniken für
die Verschlüsselung, um ihre Sicherheit vor Strafverfolgung und ihre
Anonymität zu gewährleisten, teilte die europäische Polizeibehörde
mit.