Asiatischer Online-Handel: 95 Prozent der Waren mit Mängeln

18.09.2024 14:02

Verlockende Preise, große Produktauswahl: Der Online-Handel aus dem
asiatischen Raum boomt. Doch dabei werden Sicherheitsstandards oft
nicht eingehalten.

Darmstadt (dpa/lhe) - Mit niedrigen Preisen und einer riesigen
Produktauswahl locken E-Commerce-Plattformen aus dem asiatischen Raum
zum schnellen Kauf. Dabei werden die Anforderungen der Europäischen
Union (EU) an Produktsicherheit kaum eingehalten. 

Gemeinsam mit dem Zoll hat das Regierungspräsidium Darmstadt Produkte
der einschlägigen Online-Handel-Plattformen überprüft. Eine erste
Auswertung der stichprobenartigen Kontrollen seit Mai dieses Jahres
ergab: Über 95 Prozent der im Regierungsbezirk Darmstadt
kontrollierten Produkte wiesen Mängel auf.

Mängel bei Sicherheit und Vorschriften

Bei den über 800 Produkten, darunter Kleidung, Spielzeuge,
Schwimmhilfen, Tätowiermaschinen und -nadeln, Sonnenbrillen,
Schutzhelme und Laserpointer, wurde die Sicherheit überprüft, wie das
Regierungspräsidium mitteilte. Unter anderem überschritten
Laserpointer den zulässigen Grenzwert um das 300-fache.

Doch auch formal habe es Mängel gegeben: Es fehlte bei den meisten
Produkten ein Produktverantwortlicher aus der EU sowie eine
Bedienungsanleitung in deutscher Sprache. Auch formale Mängel dürfe
man nicht kleinreden, sagte ein Pressesprecher des
Regierungspräsidiums. Es handele sich um Pflichtangaben, die nicht
deklariert worden seien.

Online-Handel: Vorsicht geboten

Das Regierungspräsidium und der Zoll warnten in ihrer Mitteilung
Verbraucherinnen und Verbraucher davor, beim Online-Kauf alleinig auf
den Preis zu achten. Bereits im Online-Angebot sollten demnach Warn-,
Sicherheits- oder Altershinweise vermerkt sein. Ansonsten deute dies
darauf hin, dass europäische Verbraucherschutzanforderungen nicht
eingehalten werden.