Von der Leyen verspricht in Kiew Hilfe für den Winter

20.09.2024 08:22

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen trifft in Kiew den
ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Im Fokus steht die anstehende
Heizsaison.

Kiew (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will dem
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den
Wintervorbereitungsplan der Kommission für die Ukraine vorlegen. «Es
handelt sich um eine zusätzliche Unterstützung in Höhe von rund 160
Millionen Euro, die dazu beitragen wird, über 25 Prozent des
Strombedarfs des Landes zu decken», sagte von der Leyen in Kiew einem
Journalisten, der für den European Newsroom (enr) und andere
Journalisten auf der Reise berichtete. «Mein achter Besuch in Kiew
findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt. In zwei Wochen
beginnt die Heizsaison, und die unerbittlichen Angriffe Russlands auf
die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine zielen darauf ab,
größtmöglichen Schaden anzurichten.»

Die Internationale Energieagentur hatte zuvor mitgeteilt, dass die
Energieinfrastruktur der Ukraine angesichts zunehmender russischer
Angriffe auf Kraftwerke, Heizwerke und Übertragungsnetze unter großem
Druck stehe. Regelmäßig komme es zu Stromausfällen und Problemen bei

der Wasserversorgung, und die Situation könnte sich noch verschärfen,
wenn die Tage kürzer und kälter werden. Die Ukraine wehrt seit über
zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. 

Von der Leyen kündigt außerdem an, mit Selenskyj über vereinbarte
G7-Darlehen sprechen zu wollen. «Diese werden den ukrainischen
Haushalt in einer Zeit der Not erheblich entlasten.» Die EU werde
sich in vollem Umfang an den vorgesehenen Darlehen beteiligen.

Die sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem
Gipfel im Juni neue Finanzhilfen für Kiew beschlossen. Der Kredit in
Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus
eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden. Vertreter der
EU-Kommission nehmen regelmäßig an Treffen der G7 teil.