Bericht: EU dürfte Bio-Ziele trotz Milliardenhilfe verfehlen
23.09.2024 17:00
Die Biolandwirtschaft soll in der EU in den kommenden Jahren deutlich
ausgebaut werden. Ein eigenes Ziel wird der Staatenbund aber wohl
verfehlen. Bislang erreicht dieses nur ein Nachbar Deutschlands.
Luxemburg (dpa) - Trotz milliardenschwerer Subventionen wird die
Europäische Union einem Bericht zufolge ihr Ziel zum Ausbau der
Bio-Landwirtschaft verfehlen. Brüssel habe Bäuerinnen und Bauern zwar
seit 2014 rund zwölf Milliarden Euro dafür gegeben, auf
Bio-Landwirtschaft umzustellen oder diese beizubehalten. Für die Zeit
bis 2027 sollen weitere 15 Milliarden Euro fließen. Doch das selbst
gesteckte Ziel, bis 2030 ein Viertel der landwirtschaftlichen Fläche
ökologisch zu bewirtschaften, dürfte die EU «wohl deutlich
verfehlen», heißt es in einer Pressemitteilung des Europäischen
Rechnungshofs.
Nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat lag der Anteil
der ökologischen Anbauflächen 2022 bei 10,5 Prozent in der EU und
damit 4,6 Prozentpunkte höher als 2013. Die Wachstumsrate müsste sich
verdoppeln, um bis 2030 das Ziel von 25 Prozent zu erreichen, so der
Rechnungshof. Deutschland liegt mit einem Anteil von knapp zehn
Prozent leicht unter dem EU-Schnitt. Österreich hat mit bereits
deutlich mehr als 25 Prozent Bio-Landwirtschaft den mit Abstand
höchsten Anteil in der EU.
Neben dem schleppenden Ausbau kritisiert der Rechnungshof auch, dass
Landwirte derzeit Subventionen für den ökologischen Landbau erhalten
können, ohne «Grundprinzipien des ökologischen Landbaus» einzuhalte
n.
Als Beispiele werden unter anderem Tierschutzstandards genannt. Der
Bericht beklagt auch das Fehlen von EU-weiten Zielen für den Sektor
nach 2030.
Die EU-Kommission zeigte sich angesichts des Berichts dennoch
optimistisch. «Fast alle Mitgliedstaaten verfügen nun erstmals über
umfassende Strategien für den ökologischen Landbau», teilte die
Behörde mit.