Schutzstatus Wölfe: NRW-Vertreter reagieren unterschiedlich
25.09.2024 18:04
Die Naturschützer feiern seit Jahren die Rückkehr des Wolfes auch
nach Nordrhein-Westfalen. Die Tierhalter in der Landwirtschaft
dagegen beklagen Schäden in den Herden. Jetzt reagiert die Politik.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Naturschützer und Landwirte in
Nordrhein-Westfalen reagieren unterschiedlich auf die Ankündigung der
EU-Staaten, den Schutzstatus von Wölfen absenken zu wollen. Der
Naturschutzbund (Nabu) lehnt den Schritt ab. «Den Schutzstatus der
Wölfe zu senken, bringt den Weidetierhaltern keine Vorteile, könnte
aber den Artenschutz generell enorm schwächen», sagt Marie Neuwald,
Wolfs- und Beweidungsreferentin des NABU laut einer Mitteilung des
Bundesverbandes. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen schloss sich
dem an.
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) nannte die
Abstimmung auf EU-Botschafterebene einen ersten wichtigen Schritt.
«Trotz erheblicher Anstrengungen der westfälisch-lippischen
Tierhalterinnen und Tierhalter, im Sinne des Herdenschutzes
insbesondere Schutzzäune zu errichten und Wachhunde einzusetzen, ist
seit mehreren Jahren eine kontinuierlich steigende Anzahl an
Nutztierrissen zu beobachten», sagte Bernd Eichert, Wolfsbeauftragter
im WLV mit Sitz in Münster. Das Interesse der Landwirtschaft liege
nicht primär in der Entschädigung im Falle von Wolfsrissen, sondern
im Schutz der Tiere.
Auch der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) begrüßte die
EU-Pläne. Eine Regulierung der Wolfspopulation sei zur Sicherung der
Weidetierhaltung dringend erforderlich. «Eine gezielte Entnahme
auffälliger Tiere würde den Schutz der Nutztiere gewährleisten und
den Tierhaltern die notwendige Entlastung mit einer dauerhaften
Perspektive für die Weidetierhaltung bringen», teilte der Verband
mit.