Athen pocht auf europäische Lösungen bei Migrationsfragen
26.09.2024 13:01
Alleingänge von EU-Ländern in Fragen der Migrationspolitik gefährden
nach Ansicht Griechenlands das bisher Erreichte.
Athen (dpa) - Nach Ansicht Griechenlands sollen Fragen der
Migrationspolitik und rund um Grenzkontrollen auf europäischer Ebene
abgestimmt werden. Eine Verschärfung von Grenzkontrollen oder Fragen
zur Zurückweisung von Migranten an den Grenzen sollten nach einer
gemeinsamen Entscheidung europäischer Partner und nicht im Alleingang
beschlossen werden, sagte der griechische Migrationsminister Nikos
Panagiotopoulos im griechischen Fernsehsender ANT1.
Es könne nicht sein, dass einzelne Staaten etwa Grenzkontrollen wegen
internen politischen Drucks einführten, sagte Panagiotopoulos wohl
mit Blick auf Deutschland. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)
hatte nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag in
Solingen mit Mitte September an allen deutschen Landgrenzen
stationäre Kontrollen angeordnet. Diese ermöglichen es, Menschen
zurückzuweisen und an der Einreise zu hindern.
Wenn jedes Land einzeln agiere, bestehe die Gefahr, dass alles, was
bisher an gemeinsamer Politik aufgebaut wurde, «in die Luft gesprengt
wird», fügte Panagiotopoulos hinzu.