Vaclav-Havel-Preis für venezolanische Oppositionelle Machado

30.09.2024 15:23

Das einst reiche Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren
Krise. Der Europarat zeichnet nun die Politikerin Machado aus - sie
hat in der Opposition eine besondere Rolle.

Straßburg (dpa) - Der renommierte Vaclav-Havel-Preis des Europarats
geht an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado.
Sie sei «tief bewegt, geehrt und dankbar», dass sie als erste
Lateinamerikanerin diese Auszeichnung erhalte, teilte Machado mit. 

Die 56-Jährige durfte bei der Präsidentenwahl im Juli aufgrund eines
seit Jahren bestehenden Banns zur Ausübung von öffentlichen Ämtern
nicht kandidieren. Für sie trat Oppositionskandidat Edmundo González
an. Die Wahlen in Venezuela waren von Betrugsvorwürfen überschattet.
Weltweit protestierten Menschen gegen die Regierung des autoritären
Präsidenten Nicolás Maduro, weil die linientreue Wahlbehörde ihn zum

Sieger erklärt hatte, ohne detaillierte Resultate vorzulegen. Im
August tauchte Machado dem Europarat zufolge unter, weil sie um ihr
Leben fürchtete.

Mit dem Vaclav-Havel-Preis zeichnet die Parlamentarische Versammlung
des Europarats seit 2013 Engagement für die Menschenrechte aus. Im
vergangenen Jahr gewann der türkische Kulturförderer Osman Kavala.
Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und nach dem verstorbenen
Bürgerrechtler und früheren Präsidenten der Tschechischen Republik
benannt. Der Europarat mit Sitz in Straßburg wacht über die
Menschenrechte in seinen Mitgliedsländern und ist kein Organ der
Europäischen Union.