Habeck will kein «Duckmäusertum» Europas gegenüber Trump
21.11.2024 11:47
Mit Donald Trump werden sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA
und Europa verändern. Der deutsche Wirtschaftsminister hofft auf
Kooperation - und fordert Selbstbewusstsein von der EU.
Brüssel (dpa) - Wirtschaftsminister Robert Habeck warnt vor einem
«Duckmäusertum» der Europäischen Union gegenüber der neuen
US-Regierung unter Donald Trump. «Die Argumente, aber auch die eigene
Stärke sind doch so groß, dass man selbstbewusst auftreten kann»,
sagte er am Rande eines EU-Ministertreffens in Brüssel.
Keiner könne Interesse an einem Handelskonflikt mit den USA haben.
«Aber sich in den Staub zu werfen, wäre eben auch falsch», betonte
er. «Der europäische Binnenmarkt ist für die amerikanische Wirtschaft
genauso wichtig wie der amerikanische Markt für Europa.» Das müsse
den US-Amerikanern klar sein.
Habeck setzt auf «Kraft des besseren Arguments»
Der designierte US-Präsident Trump hatte im Wahlkampf angekündigt,
auf Importe in die Vereinigten Staaten neue Zölle in Höhe von 10 bis
20 Prozent einführen zu wollen. Wenn man solche Zölle erhebe, würden
aber auch die Produkte im eigenen Land teurer, führte Habeck aus. Die
Inflation steige.
«Daran kann eigentlich niemand ein Interesse haben», sagte der
Grünen-Politiker. «Deswegen setze ich noch darauf, dass die Kraft des
besseren Arguments dort gehört wird und sich dann auch durchsetzt.»
Die EU-Länder müssten es allerdings auch schaffen, mit einer Stimme
zu sprechen.