EU-Kommission billigt Lufthansa-Einstieg bei Ita endgültig

30.11.2024 06:53

Mehr als ein Jahr zogen sich die Verhandlungen über einen Einstieg
der Lufthansa bei der italienischen Fluggesellschaft Ita hin. Nun
räumt die Europäische Kommission die letzte Hürde aus dem Weg.

Brüssel (dpa) - Die Europäische Kommission hat den Einstieg der
Lufthansa bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft Ita
endgültig genehmigt. Mit den Zugeständnissen der deutschen Airline
seien die Bedingungen für den Deal erfüllt, teilte die Behörde in
Brüssel mit. Die Lufthansa überlässt demnach Flugverbindungen in
Italien den Konkurrenten Easyjet, Air France-KLM und International
Airline Group. Mit der Freigabe aus Brüssel hat Europas
umsatzstärkster Luftverkehrskonzern die letzte Hürde für eine
Beteiligung an der Ita überwunden. 

Sowohl die Lufthansa als auch das italienische Finanzministerium
mussten der EU-Kommission für die endgültige Genehmigung Zusagen
machen. So mussten sie Konkurrenten mehr Kurz- und Langstreckenflüge
aus Italien ermöglichen sowie Start- und Landerechte am Flughafen
Mailand-Linate übertragen. 

Zunächst Übernahme von 41 Prozent der Anteile geplant

Geplant ist, dass die deutsche Fluggesellschaft für eine
Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro zunächst 41 Prozent der
Ita-Anteile übernimmt. Im Laufe der nächsten Jahre könnte es dann f
ür
mehr als 800 Millionen Euro auch zur kompletten Übernahme der
ehemaligen Alitalia kommen.

Die EU-Kommission hatte im Juni bereits grundsätzlich grünes Licht
für den Einstieg gegeben, aber eine Reihe von Bedingungen genannt.
Dazu gehörte, dass Start- und Landerechte an Konkurrenten abgegeben
werden müssen. 

Die Verhandlungen über den Lufthansa-Einstieg bei der italienischen
Konkurrenz zogen sich mehr als ein Jahr hin. Die Italia Trasporto
Aereo (ITA) war 2020 aus der staatlichen Fluglinie Alitalia
hervorgegangen, die immer wieder in schwere wirtschaftliche
Turbulenzen geraten war. Nach jüngsten Angaben hat das Unternehmen
knapp 4900 Beschäftigte.