EU: Verdächtiger Frachter gehört zu Russlands Schattenflotte
26.12.2024 18:28
Nach dem Ausfall eines Unterseekabels zwischen Finnland und Estland
steht ein Öltanker im Fokus. Die EU zählt den Vorfall zu einer Reihe
mutmaßlicher Angriffe auf die kritische Infrastruktur.
Brüssel (dpa) - Der EU zufolge steht ein Frachter, den die Ermittler
nach der Störung eines Stromkabels in der Ostsee im Visier haben, in
Verbindung zu Russland. «Das verdächtige Schiff ist Teil der
russischen Schattenflotte, die die Sicherheit und die Umwelt bedroht
und gleichzeitig den russischen Kriegshaushalt finanziert», hieß es
in einer gemeinsamen Mitteilung der EU-Kommission und der
Außenbeauftragten Kaja Kallas.
Zur russischen Schattenflotte werden Schiffe gezählt, die Russland
inoffiziell benutzt, um Sanktionen zu umgehen - zum Beispiel beim
Öltransport. «Wir werden weitere Maßnahmen, einschließlich
Sanktionen, vorschlagen, um gegen diese Flotte vorzugehen», hieß es
weiter in der Mitteilung.
Finnische Ermittler hatten den Öltanker «Eagle S» festgesetzt,
nachdem am Mittwoch die Stromverbindung EstLink2 nach Estland
unterbrochen worden war. Das Schiff fährt unter der Flagge der
Cookinseln.
Der Schaden am Kabel könnte nach Angaben der Ermittler vom Anker des
Schiffs verursacht worden sein. Die EU vermutet dabei Vorsatz: Der
Vorfall sei der jüngste in einer Serie von mutmaßlichen Attacken auf
kritische Infrastruktur, hieß es. Jede vorsätzliche Zerstörung der
kritischen Infrastruktur Europas werde aufs Schärfste verurteilt.