Selenskyj: Gastransit-Stopp ist Niederlage für Moskau

01.01.2025 19:43

Jahrzehntelang hat die Ukraine russisches Erdgas nach Westen
geleitet. Damit ist Schluss. Präsident Selenskyj sieht ein Ende der
Energieabhängigkeit Europas von Moskau.

Kiew (dpa) - Der Transitstopp für russisches Erdgas durch die Ukraine
wird vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Niederlage
für Moskau gedeutet. Als Wladimir Putin vor genau 25 Jahren Präsident
in Russland geworden sei, habe der Gastransit durch die Ukraine nach
Europa mehr als 130 Milliarden Kubikmeter jährlich ausgemacht. «Heute
liegt er bei null», schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken.

Sein Land hat mit dem Jahreswechsel einen Vertrag über die
Durchleitung von Erdgas des Kriegsgegners Russland ersatzlos
auslaufen lassen. Die meisten europäischen Staaten hätten sich
rechtzeitig darauf eingestellt, schrieb Selenskyj. Der Republik
Moldau müsse beim Übergang geholfen werden.

Gleichzeitig müsse die «Hysterie einiger europäischer Politiker»
überwunden werden, die noch im «Mafia-Stil» mit Moskau Geschäfte
machen wollten, erklärte der ukrainische Staatschef. Dies dürfte auf
den slowakischen Regierungschef Robert Fico gemünzt gewesen sein, der
den Schritt der Ukraine kritisiert hat.

Selenskyj schrieb, er hoffe auf mehr US-Gaslieferungen nach Europa,
wie vom künftigen Präsidenten Donald Trump angekündigt. Je mehr Gas
es auf dem Markt gebe, desto niedriger seien die Preise. Die letzten
Folgen der europäischen Gasabhängigkeit von Russland würden
beseitigt.