Umweltgruppen: Abwasser nicht länger ins Meer einleiten
24.01.2025 12:51
Abwasser aus Abgasreinigung soll entlang der Küste nicht ins Meer
eingelassen werden. Europäische Umweltschutzorganisationen fordern in
einem Brief ein Verbot.
Berlin/London (dpa) - Europäische Umweltschutzorganisationen fordern
in der Schifffahrt ein begrenztes Verbot für Abwasser aus der
Abgasreinigung. Abwasser aus solchen Anlagen solle nicht länger
entlang der Küste (Zwölfmeilenzone) ins Meer eingeleitet werden
dürfen. Das geht aus einem Brief der 14 Organisation - darunter Nabu
- hervor, der an das Ospar-Sekretariat in London adressiert ist.
In der Ospar-Kommission arbeiten Unterzeichnerstaaten der
Ospar-Konvention zusammen, darunter Deutschland. Die Konvention
verpflichtet Vertragsparteien, Verschmutzung im Nordostatlantik zu
verhüten und zu beseitigen.
Abgasreinigungsanlagen, kurz Scrubber, werden vor allem in Schiffen
verwendet, die mit vergleichsweise umweltschädlichem Schweröl fahren.
Während der Nutzung der Anlagen wird üblicherweise
schadstoffbelastetes Abwasser ins Meer eingeleitet. «Diese für die
Meeresumwelt verheerende Praxis muss sofort beendet werden», sagte
Nabu-Schifffahrtsexpertin Raija Koch.
Nach Zahlen der UN-Schifffahrtsorganisation IMO fuhr 2022 die
Mehrzahl der großen Schiffe, die eine sogenannte Bruttoraumzahl von
mindestens 5.000 aufweisen, mit Schweröl.